Biesdorf - Schloss Biesdorf

Biesdorf

Der Ortsteil Biesdorf im Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist dörflich geprägt. Bei der Bebauung überwiegen Einfamilienhäuser mit großzügigen Gärten, auch die zahlreichen Mehrfamilienhäuser sind großflächig von Grünanlagen umgeben. Der historische Dorfanger mit der Gnadenkirche liegt südlich der Bahnlinie und wird von der mehrspurigen Bundesstraße 1 umschlossen.

In der Nähe befindet sich das spätklassizistische Schloss Biesdorf (Foto) aus dem Jahr 1868, das viele Jahrzehnte Eigentum der Unternehmerfamilie Siemens war, bis es 1927 an die Stadt Berlin verkauft wurde. Heute wird das aufwändig sanierte Gebäude für Ausstellungen der Kommunalen Galerie des Bezirks genutzt. Der umgebende öffentliche Landschaftspark bietet mit seinem alten Baumbestand viele Erholungsmöglichkeiten. (13. Juni 2020)

Baumschulenweg - Herrenhaus Späth

Baumschulenweg

Der Ortsteil Baumschulenweg im Bezirk Treptow-Köpenick ist in zwei Gebiete mit einem sehr schmalen Verbindungsstück gegliedert. Der nord-östliche Teil, zu dem ein kleiner Streifen Spreeufer gehört, ist zu beiden Seiten der zentralen Baumschulenstraße mit Mehrfamilien- und Reihenhäusern dicht bebaut. Hier bildet die Kirche Zum Vaterhaus mit ihren Nachbargebäuden ein auffallendes Ensemble. Ein beträchtliches Areal nimmt der Friedhof an der Kiefholzstraße mit dem 1999 neu errichteten Krematorium (Architektur: Charlotte Frank und Axel Schultes) ein. Der ehemalige Grenzübergang an der Sonnenallee wurde durch den gleichnamigen Film bekannt.

Der süd-westliche Teil ist locker bebaut und von Einfamilienhäusern, die teilweise nach dem Mauerfall errichtet wurden, und Kleingärten geprägt. Franz Späth gründete hier 1864 seine immer noch international renommierte Baumschule, die dem Ortsteil den Namen gab. Schmuckstücke auf dem Gelände sind das 1874 errichtete Herrenhaus (Foto) sowie das nach Plänen des Berliner Gartenbaudirektors Gustav Meyer angelegte Arboretum, ein historischer botanischer Garten für Gehölze im Stil eines englischen Landschaftsparks mit Steingarten und Teichanlage. (11. Juni 2020)

Alt-Treptow - Archenhold Sternwarte

Alt-Treptow

Der Ortsteil Alt-Treptow im Bezirk Treptow-Köpenick ist sowohl durch schöne Altbauten als auch durch viel Grün geprägt. Im nord-westlichen Bereich sind Mietshäuser aus der Kaiserzeit und den 1920er Jahren sowie denkmalgeschützte Industriebauten und ein historisches Kasernengelände (heute Sitz des Bundeskriminalamts) zu finden. Vor der für diverse Veranstaltungen genutzten Arena Berlin liegt ein Badeschiff in der Spree, von dem aus man einen guten Blick auf die 30 Meter hohe Metallskulptur „Molecule Man“ inmitten des Flusses werfen kann.

Der Treptower Park im süd-östlichen Areal des Ortsteils hat gleich mehrere Sehenswürdigkeiten zu bieten. So befindet sich hier die für die Berliner Gewerbeausstellung 1896 eingerichtete und nach ihrem Begründer benannte Archenhold-Sternwarte (Foto), eine der ältesten und größten Volkssternwarten Deutschlands. Ein Highlight der Ausstellung ist der Große Refraktor mit einer Brennweite von 21 Metern. Das größte sowjetische Ehrenmal in Deutschland besteht aus einer Gedenkstätte mit einer auf einem hohen Sockel stehenden Kolossalstatue sowie einem Friedhof für mehr als 7000 im Kampf um Berlin gefallene Soldaten der Roten Armee. Im nördlichen Bereich des Parks stellt der Treptower Hafen einen idealen Startpunkt für zahlreiche Schiffstouren auf den Gewässern Berlins dar. Weiter südlich gelangt man über eine hoch geschwungene gusseiserne Brücke mit historistischen Turmgebäuden an beiden Enden auf eine Spreeinsel, die sogenannte Insel der Jugend, die zahlreiche Kultur- und Freizeitangebote bereithält. (9. Juni 2020)

Alt-Hohenschönhausen - Bürgerschloss

Alt-Hohenschönhausen

Der Ortsteil Alt-Hohenschönhausen im Bezirk Lichtenberg ist ein architektonisches Patchwork-Gebilde. Im Dorfkern gibt es noch einige wenige unter Denkmalschutz stehende Altbauten. Das älteste Gebäude ist die mittelalterliche Dorfkirche (Taborkirche) aus dem 13. Jahrhundert. Das älteste Wohnhaus ist das ehemalige Gutshaus (Foto), das auch als Bürgerschloss bezeichnet wird und dessen Eigentumsverhältnisse sich mehrfach änderten. Von 1910 bis 1929 lebte hier der Unternehmer Paul Schmidt, der die Trockenbatterie und die Taschenlampe erfand und unter dem Namen Daimon vermarktete. Heute gehört das Gebäude einem engagierten Förderverein. Leider ging in den 1980er Jahren der Charakter des historischen Zentrums verloren, als viele alte Gebäude für die Verbreiterung der verkehrsreichen Hauptstraße abgerissen und stattdessen einige Hochhäuser errichtet wurden.

Die weiteren Wohngebiete in Alt-Hohenschönhausen aus unterschiedlichen Zeiten tragen meistens historisch geprägte Namen und sind teilweise denkmalgeschützt. Um das Jahr 1900 entstand ein idyllisch gelegenes Villenviertel, zunächst am Orankesee und dann am Obersee. Besonders sehenswert am Obersee sind der Wasserturm und das von Mies van der Rohe entworfene Haus Lemke. Im Märkischen Viertel findet man Mietskasernen aus der Kaiserzeit sowie Siedlungen im Stil des Neuen Bauens aus den 1930er Jahren, wie den Flusspferdhof oder den Gertrudenhof. Die Siedlung entlang der Dingelstädter Straße im Süden wurde in den 1930er Jahren für kinderreiche Familien errichtet. Die Gartenstadtsiedlung im Norden wurde ab 1910 mit schlichten Einfamilienhäusern bebaut. Auch die Bruno-Taut-Siedlung aus den 1920er Jahren, die wegen der früher bunten Häuser den Namen Papageiensiedlung trägt, liegt nördlich des Zentrums.

Die bekannteste Sehenswürdigkeit in diesem Ortsteil, mit vielen internationalen Besuchern, ist vermutlich die Gedenkstätte Hohenschönhausen, das berüchtigte ehemalige Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR für politische Gefangene. Mit Führungen und Zeitzeugenarbeit wird hier über die Formen und Folgen der politischen Verfolgung in der DDR informiert. (7. Juni 2020)

Altglienicke - Kosmosviertel

Altglienicke

Der Ortsteil Altglienicke im Bezirk Treptow-Köpenick bietet ein breites Spektrum an Wohnsiedlungen mit jeweils eigenem Charakter. Im Norden des ruhigen Ortsteils dominieren ältere Einfamilienhäuser das Erscheinungsbild. Besonders hervorzuheben ist hier die zwischen Preußen-, Germanen- und Suevenstraße gelegene Preußensiedlung: eine u.a. von Hermann Muthesius geplante Gartenstadt von 1913. Nahe dem Teltowkanal sind in diesem Bereich in den letzten Jahren auch großflächig moderne Reihenhausviertel errichtet worden. Ebenfalls im Norden findet man den alten Dorfkern Altglienickes mit der Pfarrkirche, der alten Dorfschule und dem Wasserturm.

Im Süden von Altglienicke geht es höher hinaus mit Plattenbauten aus der späten DDR-Ära. Dieses sogenannte Kosmosviertel (Foto) erstreckt sich rund um ein himmlisches Straßensystem: Venusstraße, Uranusstraße, Siriusstraße, Saturnring, Pegasuseck. Auch in diesem Areal sind nach dem Mauerfall zahlreiche moderne Neubauviertel entstanden. (5. Juni 2020)

Adlershof - Skulptur Kryptografie

Adlershof

Der Ortsteil Adlershof im Bezirk Treptow-Köpenick wird durch die längste Straße Berlins (das Adlergestell) und den parallel dazu verlaufenden Bahndamm in zwei sehr unterschiedliche Gebiete gegliedert. Im nord-östlichen Teil liegen historisch gewachsene Wohnviertel und Siedlungen mit der Dörpfeldstraße als Hauptverkehrsachse. In der heutigen Anna-Seghers-Straße 81 lebte die Schriftstellerin Anna Seghers von 1955 bis zu ihrem Tod 1983. Eine Gedenkstätte in ihrer ehemaligen Wohnung erinnert an ihr Leben und Werk.

Der süd-westliche Teil hat sich als Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof (WISTA) einen Namen gemacht. Hier sind naturwissenschaftliche Institute der Humboldt-Universität Berlin sowie außeruniversitäre wissenschaftliche Institute angesiedelt. Dazu gehört z. B. das Helmholtz-Zentrum mit der Elektronen-Synchrotron-Anlage Bessy II. Ein interessantes Kunstwerk (Foto) befindet sich in einer kleinen Grünanlage gegenüber dem Institut für Mathematik und Informatik der HUB an der Rudower Chaussee. Die Skulptur von Nils-R. Schultze besteht aus zwei parallelen Stahlplatten mit zahlreichen Ausstanzungen. Aus einer geeigneten Entfernung und Perspektive lassen sich die drei Begriffe „Träumen“, „Gedanke“ und „Vision“ erkennen. Die Installation mit dem Titel „Versteckte Botschaften“ macht auf die Kryptografie aufmerksam, ein Teilgebiet der Mathematik, das sich mit dem Verschlüsseln von Informationen beschäftigt. (3. Juni 2020)

Mitte - Brandenburger Tor

100 Jahre Groß-Berlin

Im Jahr 1920 entstand durch die Verschmelzung von acht Städten, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken Groß-Berlin, eine international bedeutende Metropole mit fast vier Millionen Einwohnern und einer Flächenausdehnung von 890 km². Diese riesige Stadt Berlin ist verwaltungstechnisch aktuell in zwölf Bezirke unterteilt, die derzeit wiederum 97 Ortsteile umfassen. Zum 100-jährigen Jubiläum der Fusion flaniere ich durch alle Berliner Ortsteile von A wie Adlershof bis Z wie Zehlendorf, da sich die vielfältigen Facetten der gesamten Stadt und ihrer Bewohner zu Fuß besonders intensiv erleben lassen.

Als Auftakt-Motiv habe ich das Brandenburger Tor (Foto) gewählt. Das bekannteste Wahrzeichen Berlins ist ein an der Schnittstelle von Ost und West gelegener zentraler Ort der Stadt, der mit zahlreichen historischen Ereignissen der letzten Jahrhunderte verbunden ist. Hier fällt (symbolisch) der Startschuss zur Erkundung aller Berliner Ortsteile. (1. Juni 2020)

Einstein (Foto)

Weltgästeführertag 2018

Der Weltgästeführertag wird weltweit in jedem Jahr am 21. Februar gefeiert. Die Berliner Guides laden rund um dieses Datum zu zahlreichen ehrenamtlichen Führungen ein. Im Jahr 2018 lautet das deutschlandweit umgesetzte Motto: „Menschen, die Geschichte schrieben“. In meiner eigenen angebotenen öffentlichen Führung geht es um den Wissenschaftler Albert Einstein, der fast 20 Jahre lang in Berlin lebte und wirkte. Der Spaziergang findet am Mittwoch, den 21. Februar 2018 ab 14:00 Uhr statt, er dauert etwa eine Stunde und ist kostenlos. Der Treff ist am Reiterdenkmal für Friedrich den Großen am östlichen Ende des Mittelstreifens auf dem Boulevard Unter den Linden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (7. Februar 2018)

Mauerstück

Berliner Zirkeltag

Zirkeltag – was soll das denn sein? Zur Erklärung dieses neuen Berliner Gedenktages benötigt man ein paar Fakten über die Berliner Mauer sowie einige arithmetische und geometrische Mathe-Übungen. Errichtet wurde die Berliner Mauer am 13. August 1961, die Erklärung der Reisefreiheit durch Günter Schabowski am 9. November 1989 führte zu ihrem Fall. Berlin war also exakt 10315 Tage durch die Mauer geteilt. Ein Zirkelschlag auf der Zeitachse mit dem Radius 10315 Tage um den 9. November 1989 (Tag des Mauerfalls) herum  erreicht damit rückwärts den 13. August 1961 (Tag des Mauerbaus) und vorwärts den 5. Februar 2018 (Zirkeltag). An diesem Datum ist die Berliner Mauer also genauso lange verschwunden, wie sie die Stadt geteilt hat. (5. Februar 2018)

Staatsoper Unter den Linden

Staatsoper 275

Die Staatsoper ist wieder zurück Unter den Linden! Die ursprünglich im Auftrag König Friedrichs II. nach Plänen seines Lieblingsarchitekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff erbaute Hofoper wurde am 7. Dezember 1742 feierlich eröffnet. Im Laufe der Zeit wurde das Gebäude mehrfach umgebaut, erweitert, modernisiert oder sogar neu errichtet. Zuletzt dauerte es sieben Jahre, bis das Opernhaus nach umfangreichen Sanierungen im Herbst 2017 erneut eingeweiht werden konnte – gerade rechtzeitig zur Feier des 275-jährigen Bestehens. (12. Januar 2018)